Berlin (epd). Mit einem 25-Millionen-Euro-Fonds sollen in den nächsten fünf Jahren Moore in Deutschland erhalten und wiedervernässt werden. Initiator des Klimafonds ist der Naturschutzbund (Nabu), Hauptgeldgeber der Handelskonzern Rewe. Die meisten Moorböden in Deutschland würden derzeit land- oder forstwirtschaftlich genutzt, erklärte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zum Start des Klimafonds am Dienstag in Berlin. Eine Wiederanhebung der Wasserstände in diesen Flächen sei somit auch mit einer Veränderung der Bewirtschaftbarkeit verbunden.
Diesen Einschnitt in gewachsene Produktionsabläufe wolle der Nabu kompensieren, indem er eine Prämie in Abhängigkeit von der Höhe der Minderung von CO2-Emission an die betroffenen Land- und Forstwirte zahlt. „Das heißt, je höher der Wasserstand angehoben wird, desto mehr CO2 bleibt im Boden gebunden und umso mehr profitieren Flächenbewirtschafter von der Klima-Prämie“, sagte Miller. Eine Bewerbung sei das ganze Jahr über möglich.
Über Jahrhunderte hinweg seien Moore entwässert worden, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. „Heute wissen wir, dass Mooren nicht nur ihre Funktion als Wasserspeicher und Rückhalteraum, sondern zugleich auch der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten verloren gegangen ist und unser Klima zusätzlich belastet wird“, sagte Miller.
Bei normalen Witterungsbedingungen werde in Deutschland in einem entwässerten Moor innerhalb eines Jahres so viel CO2 freigesetzt, wie vorher in 50 bis 200 Jahren gebunden wurde. Die Minderung der CO2-Emissionen durch Wiedervernässung könne also erheblich zum Klimaschutz beitragen.