Statistik: Mehr Männer in "Frauenberufen" und umgekehrt

Statistik: Mehr Männer in "Frauenberufen" und umgekehrt

Wiesbaden (epd). In bestimmten Ausbildungsberufen gibt es nach neuen Daten des Statistischen Bundesamtes deutliche Veränderungen beim Geschlechterverhältnis. So waren zum Beispiel 2020 31 Prozent der neuen Azubis im Friseurhandwerk Männer. Zehn Jahre zuvor lag der Wert noch bei zwölf Prozent, wie die Wiesbadener Behörde am Dienstag aus Anlass des des Girls' Day und Boys' Day (28. April) mitteilte.

Bei den Auszubildenden zur Fachkraft im Gastgewerbe hat sich den Angaben zufolge das Männer-Frauen-Verhältnis sogar umgekehrt: 58 Prozent betrug der Männeranteil bei den neu geschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahr 2020. Im Jahr 2010 lag der Wert noch bei 37 Prozent.

In einigen Berufen mit traditionell hohem Männeranteil stieg der Frauenanteil indes nur leicht. So haben 783 Frauen 2020 einen Lehrvertrag zur Landwirtin abgeschlossen. Damit betrug der Frauenanteil hier 21 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es elf Prozent. Auch Berufskraftfahrerinnen sind nicht mehr so selten wie zehn Jahre zuvor: Von 3.057 neuen Azubis 2020 waren zehn Prozent Frauen (2010: drei Prozent).

Im Einzelhandel ist das Geschlechterverhältnis heute ausgewogener als vor zehn Jahren: Von den Auszubildenden zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Einzelhandel waren 48 Prozent Frauen und 52 Prozent Männer. 2010 wurden 56 Prozent dieser Ausbildungen von Frauen begonnen, 44 Prozent von Männern.