Bischof Stäblein: Krieg mit Gottvertrauen und langem Atem begegnen

Bischof Stäblein: Krieg mit Gottvertrauen und langem Atem begegnen

Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat dazu aufgerufen, Krieg, Leid und Gewalt mit Gottvertrauen und langem Atem zu begegnen. Die Geschichte werde nicht in Mariupol und Butscha enden, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Ostermontag im Berliner Dom mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Eine „kurzatmige Empörungswelle, die morgen vergessen hat“, führe jedoch nicht weiter, sagte Stäblein: „Wir werden einen langen Atem brauchen.“

Über den Gräbern der Weltkriege sei in Europa eine Gemeinschaft aufgebaut worden, der nun nicht die „Puste ausgehen“ dürfe, sagte Stäblein. Hilfe und Unterstützung für die Menschen in der Ukraine seien über lange Zeit hinweg erforderlich. Um einen Neuanfang zu erreichen, seien Ausdauer und Geduld nötig, „ohne den Schrecken zu überspielen“.

Die „Bilder aus Mariupol und Butscha“ und das „Gegenüber von Leichenbildern und spielenden Kindern“ ließen einem den Atem stocken, sagte Stäblein. Die Osterbotschaft der Auferstehung Jesu Christi nach dem Tod am Kreuz stehe jedoch dafür, dass der Tod nicht „das letzte Wort“ behalten werde. „Der Atem Gottes reicht weit über die Gräberfelder und Totenstätten hinaus“, sagte der Bischof: „Der Atem Gottes schafft Leben, wo wir es lange verloren haben.“

In seiner Predigt am Ostersonntag in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hatte Stäblein zuvor zur Hilfe in der Not aufgerufen. „Unser Weg in den Aufgaben dieser Zeit ist der zu den Geflüchteten aus der Ukraine“, sagte er: „Oder ins Krankenhaus. Ins Hospiz. Zu den Kindern. Zu den Menschen, die uns brauchen.“