Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat an Ostern zu Zuversicht und Hoffnung trotz Krieg und Gewalt aufgerufen. „Christinnen und Christen sind Protestmenschen gegen den Tod“, sagte der evangelische Theologe am Ostersonntag in der Marktkirche in Hannover. Der Glaube an die Auferstehung sei „der größte Hoffnungsspeicher“. Für die Menschen an Orten wie der Ukraine sei dieser Gedanke „ein Lebenselixier, weil ein Morgen angekündigt wird“.
In seiner Osterpredigt ging Meister immer wieder auf den Krieg in der Ukraine ein. Die Situation dort habe sich völlig anders entwickelt, als die meisten gedacht hätten, sagte er laut Redemanuskript: „Eine europäische Sicherheitsarchitektur, von der die meisten meinten, sie würde uns eine friedliche, wirtschaftlich erfolgreiche Perspektive für die kommenden Jahrzehnte ermöglichen, hat sich innerhalb kürzester Zeit als ein großes Scheinbild entlarvt.“
Der Angriff eines „imperialen Diktators“ habe Leid und Zerstörung über die Menschen gebracht und Ideale zu Illusionen werden lassen. Doch Christen fragten nicht nur nach dem Wirklichen, sondern auch nach dem Möglichen. „Wir sind solche Möglichkeitsmenschen“, betonte Meister. „Wir legen über die graue Oberfläche dieser Welt ein Tuch der Hoffnung.“ Der Glaube an die Auferstehung sei „eine ungeheure Schubkraft für ein verantwortliches Handeln“.