Frankfurt a.M. (epd). Die rund 200 von der „SeaWatch 3“ im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge dürfen in Trapani auf Sizilien an Land gehen. Am Samstag früh werde das Schiff in den italienischen Hafen einlaufen, teilte „Sea-Watch“ am Freitag auf Twitter mit: „Wir sind so unglaublich erleichtert, dass unsere Gäste, die Schrecklichstes erlebt und überlebt haben, bald endlich an Land dürfen!“
Die italienische Küstenwache hatte Anfang der Woche vier Gerettete von der „Sea-Watch 3“ wegen ihres kritischen Zustandes an Land gebracht. Davor waren bereits fünf Überlebende aus medizinischen Gründen von Bord geholt worden, darunter zwei hochschwangere Frauen.
Viele der 201 auf dem privaten Seenotrettungsschiff verbleibenden Flüchtlinge und Migranten bräuchten medizinische und psychologische Hilfe, hieß es. Die Besatzung des Schiffes hatte die Menschen am vorigen Wochenende bei insgesamt fünf Einsätzen im Mittelmeer aus Seenot gerettet.
Die Mittelmeer-Route gilt als die gefährlichste Fluchtroute der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 526 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.