Oldenburg (epd). Der Oldenburger evangelische Bischof Thomas Adomeit hält mehr Einsatz für den Frieden für nötig. „Wir haben gedacht, Demokratie und Frieden sind Selbstverständlichkeiten, die sind in Mitteleuropa nicht gefährdet“, sagte er in einem Interview, das NDR-Kultur am Sonntag ausstrahlt. Dies sei ein Trugschluss gewesen. „Wir müssen uns auch um Friedensfragen bemühen.“ Diese Erkenntnis sei bitter angesichts eines Krieges. „Aber vielleicht lernen wir daraus.“
Die politische Kehrtwende der neuen Bundesregierung mit Blick auf die deutsche Aufrüstung sehe er kritisch, sagte Adomeit, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. „Das 100-Milliarden-Paket hat sehr schnell zu einem Umschwenken in der Friedenspolitik der vergangenen 30 Jahre geführt.“
Er sehe zwar das Recht zur Selbstverteidigung angesichts eines Aggressors, der sich nicht an Regeln halte, sagte er weiter. „Gleichzeitig ist das Recht zur Selbstverteidigung etwas anderes als Waffen zu liefern.“ Diese Konflikte beschäftigten auch die Kirchen. Er sei jedoch weiter überzeugt: „Krieg ist keine Lösung.“