Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat an Martin Luthers vor 500 Jahren erschienene Übersetzung des Neuen Testaments erinnert. Diese im September 1522 erschienene Ausgabe habe den Weg für weitere volkssprachliche Übertragungen der Bibel geebnet und sie für mehr Menschen auch im Alltag zugänglich gemacht, erklärte die mehr als 78 Millionen Christinnen und Christen in 99 Ländern repräsentierende Gemeinschaft am Mittwoch in Genf.
Man hoffe während des laufenden Jubiläums-Jahrs auf viele vom Geist erfüllte Interpretationen und Auslegungen der Bibel aus aller Welt, erklärte die LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt. Dies solle viele Menschen dazu ermutigen, sich mehr mit der Heiligen Schrift zu beschäftigen.
Der Lutherische Weltbund will während des 500-Jahr-Jubiläums mit Publikationen, Online-Bibel-Studien sowie Kampagnen in den Sozialen Medien aufzeigen, wie lutherische Christen in aller Welt die Bibel lesen und auslegen. Dabei werde auf die unterschiedlichen geografischen und kulturellen Kontexte seiner 148 Mitgliedskirchen hingewiesen.
Martin Luther (1483-1546) hatte das Neue Testament zwischen dem 18. Dezember 1521 und dem 1. März 1522 auf der Wartburg bei Eisenach ins Deutsche übertragen. Dort lebte er seit Mai 1521 versteckt unter dem Schutz des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen. Im September 1522 erschien Luthers Übersetzung des Neuen Testaments in gedruckter Form („Septembertestament“). 1534 folgte die erste komplette Ausgabe der Bibel mit Altem und Neuem Testament auf Deutsch.