Berlin (epd). Umweltverbände fordern angesichts des Ukraine-Krieges ein umfangreiches Investitions- und Maßnahmenpaket für die Energiewende. Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin riefen Vertreter von BUND, Campact, DNR, DUH, Germanwatch, Nabu und WWF am Mittwoch dazu auf, „raus aus der fossilen Falle“ zu kommen und jetzt konkrete Maßnahmen für eine Energiesouveränität Deutschlands einzuleiten. „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns drastisch gezeigt: Mit unserer Energieversorgung sind wir viel zu abhängig von Kohle, Öl und Gas aus den Händen von Despoten“, kritisierten die Verbände.
Die Bundesregierung müsse mit der Zeitenwende Ernst machen, in einem deutlich entschlosseneren Tempo als bisher den Energieverbrauch drastisch reduzieren und bei Strom, Wärme und Verkehr auf erneuerbare Energien umsteigen, heißt es in einer von knapp 140.000 Menschen unterzeichneten Petition. Nur so sei Energiesouveränität zu erreichen, werde der Frieden in Europa gesichert und das Klima gerettet.
Konkret fordern die Organisationen unter anderem die Umstellung auf 100 Prozent erneuerbaren Strom bis 2035 unter anderem durch eine Solarpflicht für alle geeigneten Dachflächen bei Neubau und Sanierung und eine Verdoppelung der Windenergie-Leistung bis 2030. Weitere Forderungen sind ein generelles Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen, eine Regelgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern innerorts sowie regelmäßige autofreie Sonntage sowie ein schnelles Ende des Autobahnneubaus und von Billigflügen.