Schuldirektor in Indonesien wegen Vergewaltigung zum Tode verurteilt

Schuldirektor in Indonesien wegen Vergewaltigung zum Tode verurteilt

Frankfurt a.M., Jakarta (epd). Ein indonesisches Berufungsgericht in Westjava hat einen früheren Lehrer und Direktor einer Islamschule wegen der Vergewaltigung von mindestens 13 Schülerinnen zum Tode verurteilt. Wie die indonesische Nachrichtenagentur Antara am Montag berichtete, muss der 36-Jährige zudem mehr als 300 Millionen Rupien (etwa 19.000 Euro) Entschädigung an seine Opfer zahlen. Die Mädchen waren den Angaben zufolge zwischen 14 und 20 Jahre alt. Mehrere von ihnen waren durch die zwischen 2016 und 2021 verübten Vergewaltigungen schwanger geworden.

Mitte Februar war der Angeklagte von einem Gericht niedrigerer Instanz zunächst zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Doch die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe gefordert und Revision eingelegt. Dieser gab das Hohe Gericht in der Provinzhauptstadt Bandung nun statt. In dem mehrheitlich muslimischen Land wurden seit 2016 keine Hinrichtungen mehr registriert, allerdings stieg die Zahl der Todesurteile laut Bürger- und Menschenrechtsorganisationen deutlich an. Die Plattform „Prison Insider“ registriert für das Jahr 2018 mindestens 48 Todesurteile. Im Jahr 2020 waren es demnach bereits mindestens 117 entsprechende Gerichtsentscheide.

Die Vergewaltigungen hatten in ganz Indonesien für Aufsehen gesorgt. Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren, dass oft den betroffenen Mädchen und Frauen die Schuld gegeben werde, obwohl sie die Opfer sexueller Gewalt seien. Nach Angaben des indonesischen Ministeriums für Frauenförderung und Kinderschutz wurden allein zwischen Januar und November 2021 mindestens 8.800 Fälle sexueller Gewalt bekannt.