Tönisvorst (epd). Das Deutsche Medikamentenhilfswerk Action Medeor will seine Ukraine-Hilfe in den nächsten Wochen ausweiten. So werde das Hilfswerk nun in der Südukraine und im Nachbarland Moldau tätig werden, teilte Action Medeor am Sonntag in Tönisvorst mit. Von dort aus solle vor allem die Region Odessa mit medizinischer Hilfe versorgt werden. Bislang seien die Hilfstransporte über die westukrainische Stadt Ternopil abgewickelt worden. Von dort seien weitere Regionen im Norden, Osten und der Mitte des Landes erreicht worden.
Die Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine werde immer wieder als mögliches Ziel militärischer Angriffe genannt, erklärte das Hilfswerk. „Wir wollen die medizinischen und humanitären Strukturen in der Region um Odessa stärken, bevor es dafür zu spät ist“, sagte der Vorstandssprecher von Action Medeor, Sid Peruvemba. Das Hilfswerk prüfe daher zur Zeit, welche Beschaffungs- und Transportwege in die Südukraine möglich seien und wie der Bedarf der Gesundheitseinrichtungen vor Ort konkret aussehe.
Die Versorgungslage in den Krankenhäusern habe sich durch den Krieg massiv verschlechtert, sagte Peruvemba. Ziel sei es, die Region mit den benötigten Medikamenten und medizinischer Ausrüstung zu versorgen, damit Kranke und Verletzte weiter behandelt werden können.
Zugleich werde das Hilfswerk seine Aktivitäten in der Versorgung von ukrainischen Geflüchteten ausweiten, etwa in der Republik Moldau, die als eines der ärmsten Länder Europas gelte. Bereits 380.000 Menschen aus der Ukraine seien dorthin geflohen. Kein anderes Land habe bislang mehr Flüchtlinge pro Einwohner aufgenommen. „Die Menschen müssen untergebracht, mit Nahrungsmitteln versorgt und möglicherweise auch medizinisch behandelt werden“, erläuterte Peruvemba.