Lübeck (epd). Die Sanierung des Lübecker Doms wird zum Mammut-Projekt: Jahrelange Voruntersuchungen haben ergeben, dass es 23 Millionen Euro kosten wird, die tiefen Risse in den Zwillingstürmen zu kitten. Mit einer am Samstag eröffneten Ausstellung im Dom will der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg jetzt um Spenden werben. Die Finanzierung für das Projekt ist noch nicht annähernd gesichert. Der Dom wurde 1247 geweiht und war seinerzeit eines der ersten großen Backsteinbauwerke im Norden.
Seit 2018 laufen Voruntersuchungen an den 115 Meter hohen Domtürmen, die bereits 475.000 Euro gekostet haben. „Inzwischen wissen wir, dass bereits beim Bau des Doms Fehler gemacht wurden“, sagte Jürgen Rösing von der Bauabteilung des Kirchenkreises. „Mit dem Ziegelbrennen hatten die Menschen noch nicht viel Erfahrung.“ Die ursprünglich verwendeten Ziegel hatten offenbar keine gute Qualität. Feuchtigkeit konnte eindringen.
Hinzu kamen fehlerhafte Reparaturen in den nachfolgenden Jahrhunderten. Schon seit mehreren Jahren sind die Türme mit Gerüsten und Zäunen abgesperrt, weil immer wieder Backsteine aus dem Mauerwerk heraus fallen. Die Ausstellung „Steine zum Staunen - Sanierung der Domtürme“ soll nun die Bedeutung des Doms für Lübeck deutlich machen.
Die sieben Kirchtürme der fünf gotischen Kirchen St. Jakobi, St. Marien, St. Petri, St. Aegidien und des Lübecker Doms gehören neben dem Holstentor zu den Wahrzeichen der Stadt und sind Weltkulturerbe.