Essen, Trier (epd). Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und das Bistum Trier warnen wegen der mangelnden medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Lateinamerika vor einer humanitären Krise. „Unterernährung, fehlende Medikamente und Impfungen, kein Zugang zu sauberem Trinkwasser und Hygieneartikeln: Gesundheit ist aus vielen Gründen für die Mehrheit der Menschen in Lateinamerika ein unerreichbares Gut“, teilten sie am Freitag in Essen und Trier anlässlich des Weltgesundheitstages (7. April) mit. Die Ursachen der Krise lägen in schlechter Regierungsführung, Korruption und einer strukturell ungerechten Verteilung von Ressourcen. Zudem wirke die Corona-Pandemie „wie ein Brandbeschleuniger“.
Deshalb stelle Adveniat gemeinsam mit dem Bistum Trier die diesjährige Weihnachtsaktion unter das Motto „Gesundheit erleben“, sagte der Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ergänzte, die Corona-Pandemie habe „uns drastisch gelehrt, wie zerbrechlich Gesundheit ist - und wie abhängig eine Genesung und eine Betreuung vom jeweiligen System ist“. So ist den Angaben zufolge etwa im mittelamerikanischen Guatemala die Hälfte aller Kinder unterernährt. Wegen der Corona-Pandemie seien die Schulen seit zwei Jahren nahezu durchgängig geschlossen. Maier zufolge hat die Pandemie den breiten Graben offengelegt zwischen den Privilegierten mit und den Ausgegrenzten ohne Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Die Eröffnung der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion findet am 27. November in Trier statt. Ab den „Heilig-Rock-Tagen“, dem Bistumsfest der Diözese Trier vom 29. April bis 8. Mai, wird das Thema vorgestellt.