Brüssel (epd). Die EU-Kommission will Nachhaltigkeit bei Textilien zur Norm machen. Kleidung und andere Stoffe sollen länger halten, zu einem Gutteil aus recycelten Fasern bestehen, keine schädlichen Substanzen enthalten und ohne Beeinträchtigung der Umwelt und sozialer Rechte produziert werden, erklärte die Behörde am Mittwoch in Brüssel.
Die Pläne sehen Mindestwerte zur Verwendung von Recyclingfasern in Textilien vor. Diese müssten zudem selbst leichter wiederverwendet werden können. Das Vernichten unverkaufter Ware würde unter bestimmten Bedingungen verboten. Zudem will die Kommission die Freisetzung von Mikroplastik aus Textilien bekämpfen. Dies könnte neben Vorschriften für die Waren selbst auch ihre Herstellungsverfahren oder die Vorwäsche in Fabriken betreffen.
Die Textilien-Maßnahmen gehören zu einem Paket für Nachhaltigkeit, das die Kommission am Mittwoch vorstellte und das sowohl direkt umsetzbare Maßnahmen wie auch Gesetzesvorschläge umfasst, über die das Europaparlament und die Mitgliedstaaten beraten müssen.
Das Paket kann den Angaben zufolge so gut wie alle physischen Waren betreffen, mit Ausnahme zum Beispiel von Lebensmitteln. Allerdings will die Kommission schrittweise vorgehen. Für jedes Produkt würden einzelne Vorschriften festgelegt. Diese zielten darauf ab, die Waren „dauerhafter, zuverlässiger, wiederverwendbar, nachrüstbar, reparierbar, leichter zu erhalten und wiederaufzubereiten sowie energie- und ressourceneffizienter zu machen“.