Frankfurt a.M. (epd). In einem weiteren Einsatz hat die „Ocean Viking“ 128 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Die Männer, Frauen und Kinder seien am Freitag aus einem überfüllten Schlauchboot geholt worden, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée auf Twitter mit. Für zwei Menschen sei die Hilfe allerdings zu spät gekommen, sie seien tot auf dem Boot gefunden worden. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen habe auch nur eine Leiche geborgen werden können.
Bereits am Donnerstag hatte die „Ocean Viking“ die Rettung von 30 Menschen aus einem seeuntüchtigen Schlauchboot vor der libyschen Küste gemeldet. Immer wieder wagen Schutzsuchende in oft seeuntauglichen Booten von Libyen aus, wo viele von ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen erleiden, die Überfahrt nach Europa. Es gibt auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission.
Die Fahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres 348 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.