Berlin (epd). Angesichts der deutschen Abhängigkeit von Kohle, Gas und Erdöl warnt das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ vor einer Vernachlässigung des Klimaschutzes. „Es wäre ein Irrweg, an den Klimaschutzzielen oder dem Kohleausstieg 2030 zu rütteln. Wenn wir den Klimaschutz vernachlässigen, entstehen neue Konflikte“, erklärte die Präsidentin der evangelischen Hilfsorganisation, Dagmar Pruin, am Donnerstag in Berlin. „Brot für die Welt“ ruft daher dazu auf, den Globalen Klimastreik der Bewegung „Fridays for Future“ unter dem Motto „Stoppt Kohle, Öl und Gas - Stoppt den Krieg!“ zu unterstützen.
Pruin fügte hinzu: „Russland finanziert seinen Krieg gegen die Ukraine mit dem Export von Öl und Erdgas. Dieser völkerrechtswidrige Angriff ist ein weiterer Grund, die Abhängigkeit von fossilen Energien schnell zu beenden.“ Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine habe zu deutlich steigenden Energie- und Transportkosten, aber auch zu einer Preisexplosion bei Weizen geführt. „Vielen Ländern des Globalen Südens drohen daher dramatische Folgen.“ Diese Länder dürften nicht mit den Auswirkungen der Klimakrise, der Corona-Pandemie und jetzt der hohen Energie- und Weizenpreise alleine gelassen werden. Deshalb müssten die Mittel für die deutsche Entwicklungs- und Klimafinanzierung deutlich steigen.