Wiesbaden (epd). Die Stromerzeugung aus konventioneller Energie in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Zunahme im Vergleich zu 2020 betrug 11,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Der Anteil an der gesamten Stromerzeugung stieg auf 57,6 Prozent (2020: 52,9 Prozent. Die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien sank dagegen um 7,6 Prozent auf einen Anteil von 42,4 Prozent (2020: 47,1 Prozent).
Insgesamt wurden in Deutschland 2021 nach Angaben der Statistiker knapp 518 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 3,1 Prozent weniger als im von der Corona-Krise unbeeinflussten Jahr 2019.
Der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung hierzulande war im vergangenen Jahr Kohle, wie es weiter hieß. Mit einem Plus von 24,9 Prozent verzeichnete der Strom aus Kohlekraftwerken auch den höchsten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil von Kohlestrom an der insgesamt eingespeisten Strommenge betrug damit 30,2 Prozent (2020: 24,8 Prozent).
Bei den erneuerbaren Energien nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft deutlich um 13,3 Prozent ab. Dies sei insbesondere auf das im Vorjahresvergleich windärmere Frühjahr 2021 zurückzuführen, erklärten die Statistiker. Strom aus Windkraft hatte dadurch nur noch einen Anteil von 21,5 Prozent an der eingespeisten Strommenge. Im Jahr 2020 war die Windkraft mit einem Anteil von 25,2 Prozent erstmals der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung gewesen. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik ging dagegen nur leicht um 0,5 Prozent auf einen Anteil von 8,7 Prozent zurück (2020: 9,0 Prozent).
Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung lag 2021 bei 12,6 Prozent (2020: 13,7 Prozent). Im Gesamtjahr war die Stromeinspeisung aus Erdgas 5,8 Prozent geringer als im Vorjahr. Der Rückgang war laut Bundesamt hauptsächlich auf das dritte Quartal zurückzuführen, als die Stromeinspeisung aus Erdgas im Vergleich zum Vorjahresquartal um 38,9 Prozent zurückging. Hauptgrund dafür waren deutlich gestiegene Preise für Erdgas, wie es hieß.
Die Stromeinspeisung aus Kernenergie stieg um 7,4 Prozent auf einen Anteil von 12,6 Prozent an der gesamten eingespeisten Menge (2020: 12,1 Prozent). Ende 2021 wurden allerdings im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet, so dass die inländisch erzeugte Strommenge aus Kernenergie künftig deutlich abnehmen wird.