Potsdam (epd). Angesichts weiter steigender Treibhausgasemissionen hat der Klimaexperte Ottmar Edenhofer wirksame Gegenmaßnahmen gefordert. Es müsse mit steigenden CO2-Preisen gegengesteuert werden, erklärte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) am Dienstag. Wegen des Ukraine-Krieges sollte zudem der Import von Öl und Gas aus Russland drastisch zurückgefahren werden. Durch eine starke Strafabgabe auf die Gas- und Ölimporte könnten diese auch ohne Embargo stark verringert werden.
Dies sei auch ein Weg, um von russischen Energieimporten unabhängiger zu werden, betonte Edenhofer: „Kurzfristig werden wir dann mehr CO2-intensive Kohle nutzen müssen, weil der dringend notwendige Ausbau von Erneuerbaren und Wasserstoff uns erst langfristig hilft.“
Die Obergrenze im EU-Emissionshandel dürfe keinesfalls aufgeweicht werden, forderte Edenhofer: „Bleibt diese Obergrenze hart, steigen bei einem Mehreinsatz von Kohle nicht die Emissionen, sondern es steigt der CO2-Preis.“ Dies mache die nötigen Investitionen in saubere Energien wie Erneuerbare und Wasserstoff schneller lohnend. Zugleich sei dann ein massiver Sozialausgleich für einkommensschwache Haushalte notwendig, betonte der Klimaökonom: „Das ganze Paket hilft unserer Klimasicherheit und zugleich unserer Energiesicherheit.“