Berlin (epd). Nach einem coronabedingten Rückgang im Jahr 2020 ist der Treibhausgasausstoß in Deutschland 2021 um 4,5 Prozent gestiegen. Wie aus am Dienstag in Berlin vorgestellten Berechnungen des Umweltbundesamtes hervorgeht, sanken die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr gegenüber 1990 um 38,7 Prozent. Im Jahr zuvor waren es noch 41,3 Prozent. Die im Klimaschutzgesetz festgelegten Sektorenziele nicht erreicht haben demnach die Bereiche Verkehr und Gebäude - im Gebäudesektor wurden sie schon zum zweiten Mal verfehlt. Bis 2030 muss Deutschland den Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent senken.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Patrick Graichen, verwies auf den ohnehin schon geplanten Ausbau Erneuerbarer Energien und betonte, dass dreimal so viel wie bisher installiert werden müsse. Der Krieg in der Ukraine verstärkt seiner Einschätzung nach die Notwendigkeit, unabhängiger von russischen Kohle-, Öl- und Gasimporten zu werden. Daher gelte es nun, „jeden Stolperstein auf dem Weg zu mehr Wind- und Sonnenkraft zügig aus dem Weg zu räumen“ und dabei die soziale Balance zu wahren.
Laut Umweltbundesamtspräsident Dirk Messner kann „jede und jeder einzelne etwas tun, was auch dem Klima hilft: etwas weniger heizen, das Auto öfter mal stehen lassen oder, wenn es doch notwendig ist, langsamer fahren“.