Ein Hilfstransport werde dringend benötigte Güter nach Cieplice in Westpolen bringen, teilte die evangelische Jugend am Dienstag in Kaiserslautern mit. Über Hilfsorganisationen der polnisch-orthodoxen Kirche würden diese weiter in die Ukraine vermittelt.
Neben Geldspenden würden auch Gebrauchsgegenstände in den kommenden drei Wochen von Ehren- und Hauptamtlichen der evangelischen Jugend gesammelt und mit Bussen nach Cieplice gebracht, heißt es. Mit Geldspenden würden entweder fehlende Dinge des täglichen Gebrauchs gekauft oder das Geld den Hilfsorganisationen der orthodoxen Kirche vor Ort übergeben. Das Diakonische Werk der polnisch-orthodoxen Kirche in Bistum Wroclaw-Szczecin liefere dann die Hilfsgüter weiter.
Dringend benötigt würden Verbandsmaterial (Bandagen, Gaze, Desinfektionsmittel, Pflaster, Erste-Hilfe-Sets) sowie Hygieneartikel wie feuchte Tücher, Damenbinden, Hygieneflüssigkeiten jeder Art und Toilettenpapier. Ebenfalls gesammelt würden Produkte für Kinder (Windeln in allen Größen, Milchpulver für Säuglinge, Lebensmittel in Konserven für Kleinkinder), Decken, Schlafsäcke und Stromaggregate. Kleidungsspenden seien hingegen nicht nötig.
"Das Mindeste, was wir tun können"
"Wir sind alle erschüttert und schockiert von den unmenschlichen, völkerrechtswidrigen Angriffen Russlands auf die Ukraine und sind in tiefer Sorge um die Menschen", sagte Landesjugendpfarrer Florian Geith, der den Hilfstransport auf Pfälzer Seite koordiniert. Dem evangelischen Jugendverband sei es ein dringendes Anliegen, tätig zu werden und selbst Hilfe zu organisieren. "Es ist das Mindeste, was wir hier tun können, angesichts des unsagbaren Leids und der Traumata einer Flucht", sagte Geith.
Außerdem kündigte die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eine digitale Tagung zum Ukraine-Krieg an diesem Samstag, dem 12. März, an. Die 140 Delegierten befassen sich auch mit dem Krieg in der Ukraine, wie die EKHN am Dienstag in Darmstadt mitteilte.
So solle etwa Bischof Jerzy Samiec aus der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen live zugeschaltet werden. Er werde über die Hilfsmaßnahmen der evangelischen Partnerkirche der EKHN für Geflüchtete berichten. Gleichzeitig wolle die Kirchenleitung die Synode bitten, über eine Aufstockung des seit 2015 bestehenden Flüchtlingsfonds zu beraten.