Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Die Staatengemeinschaft will ein rechtlich verbindliches Abkommen gegen Plastikmüll auf den Weg bringen. Eine Resolution zur Aushandlung eines entsprechenden Vertrags wurde am Mittwoch von der UN-Umweltversammlung in Nairobi beschlossen, wie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) mitteilte. Demnach soll das Abkommen den gesamten Zyklus der Plastikproduktion und -Verschmutzung umfassen.
Vertreter aus 175 Staaten hätten die Resolution unterstützt, welche die Ausarbeitung einer Vereinbarung bis Ende 2024 vorsieht, hieß es. Unep-Direktorin Inger Andersen bezeichnete das Vorhaben als wichtigstes multilaterales Umweltabkommen seit dem Pariser Klimaübereinkommen.
Umweltorganisationen begrüßten das Vorhaben. „Es ist höchst erfreulich, dass auf globaler Ebene weiter daran gearbeitet werden wird, ein gutes und rechtsverbindliches Abkommen auszuarbeiten“, sagte die Expertin für Kreislaufwirtschaft des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Janine Korduan. „Die großen Mengen an Plastik überall auf der Erde zeigen, wie unverantwortlich wir mit dem Planeten umgehen.“
Die Geschäftsführerin der Meeresschutzorganisation „Ocean Care“, Fabienne McLellan, bezeichnete den Beschluss als „Meilenstein“. Er erlaube, „die Plastikindustrie in die Pflicht zu nehmen und die galoppierende Produktion von Neuplastik zu regulieren“. Nach Angaben der Organisation gelangen jedes Jahr etwa neun Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere.
Laut UN werden bis zu 400 Millionen Tonnen Plastik produziert. Bis zum Jahr 2040 könnte sich die Menge demnach verdoppeln.