Bischof Fürst lehnt Lockerungen beim Zölibat ab

Bischof Fürst lehnt Lockerungen beim Zölibat ab

Heilbronn (epd). Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat sich gegen Lockerungen beim Pflichtzölibat in der katholischen Kirche ausgesprochen. „Jeder, der Priester wird, weiß, dass er ehelos bleibt“, sagte Fürst der „Heilbronner Stimme“ (Dienstag). Das habe nichts mit Zwängen, Leibfeindlichkeit, Diskriminierung von Ehe und Familie oder Sexualität zu tun, sondern geschehe „um des Himmelsreiches willen“.

Auch die Möglichkeit einer freiwilligen Entscheidung lehnt der Bischof nach eigenen Worten ab. „Wenn man für die Ehelosigkeit, gerade in Zeiten wie diesen, keine institutionelle Stützung hat, geht sie uns ganz verloren“, sagte er. „Deshalb bin ich dafür, dass wir die Ehelosigkeit der Priester nicht aufgeben.“ Zusammenhänge zwischen Missbrauch und Zölibat sieht Fürst nicht. Dafür gebe es keinerlei wissenschaftliche Beweise, sagte er.

Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten sich kürzlich beim Reformprozess Synodaler Weg für eine Abschaffung des Zwangszölibats ausgesprochen. Sie plädierten dafür, es Priestern freizustellen, ob sie ehelos leben wollen oder nicht.