Oberhausen (epd). Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ fordert einen Stopp des Aus- und Neubaus von Autobahnen in Deutschland. Bis 2030 seien weitere 800 Kilometer Autobahn geplant, kritisierte „Fridays for Future“-Sprecherin Luisa Neubauer am Freitag in Oberhausen. Sie forderte ein Moratorium, um den Ausbau sofort zu stoppen. Der Bundesregierung warf sie vor, ihre Entscheidungen richteten sich „auf allen Ebenen“ gegen das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5-Grad-Ziel für die Erderwärmung.
In Oberhausen unterstützte die Klimaschutzbewegung am Freitag eine Demonstration gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und für den Erhalt des Sterkrader Waldes. Der Bau von neuen Autobahnen sei überflüssig und fördere den globalen Temperaturanstieg, hieß es. Ein lokales Bündnis aus Naturschutzverbänden, Kirchengruppen und Initiativen hält den Ausbau für nicht erforderlich. Alternativen seien nicht ausreichend berücksichtigt worden, hieß es. Es würden rund 5.000 Bäume gefällt und etwa 3,8 Hektar Boden dauerhaft versiegelt, kritisierten die Protestierenden. Ein wichtiges Naherholungsgebiet mit einem alten, gesunden Wald werde zerstört.
Der Klimawissenschaftler Niklas Höhne drängte zudem auf eine Abkehr von sogenannten Brückentechnologien bei der Energieversorgung. „Wir befinden uns im Notfallmodus“, sagte das Gründungsmitglied des New Climate Institute Köln. „Für halbherzige Kompromisse und Umwege haben wir keine Zeit mehr.“ Der Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen sei weltweit spürbar. Deshalb sollte nicht auf Brückentechnologien wie Gas, sondern sofort auf erneuerbare Energien gesetzt werden.