Passau (epd). Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat sich erschüttert über die Fälle sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche geäußert. „Man steht fassungslos vor dem Umstand, wie wenig das angerichtete menschliche Leid von der Kirche registriert und wie wenig gehandelt worden ist“, sagte Stoiber der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag).
Es sei aber eine „falsche Diskussion“, ob CDU und CSU angesichts dessen das „C“ in ihren Parteinamen ablegen sollten, das für „christlich“ steht, sagte der 80-Jährige, der selbst der katholischen Kirche angehört. „Bei unserem 'C' geht es um die christlichen Werte wie die Freiheit und Würde des Menschen, um soziale Gerechtigkeit. Artikel 1 des Grundgesetzes folgt zutiefst dieser christlichen Grundethik - darum geht es bei unserem 'C'. Nicht darum, dass sich die Kirche an ihre eigenen Werte nicht gehalten hat“, sagte Stoiber und folgerte daraus: „Deshalb darf das 'C' bei uns auch nicht zur Disposition stehen.“