Frankfurt a.M. (epd). Zu Beginn der Fastenzeit ruft die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, dazu auf das Beten zu üben. Obwohl es keinen unpassenden Moment für ein Gebet gebe, falle es ihr manchmal schwer, geeignete Zeiten und Orte dafür zu finden, schrieb sie im evangelischen Monatsmagazin „chrismon“ (Februar-Ausgabe). Sich bewusst für ein paar Minuten aus allem rauszunehmen, Klagen abzuwerfen und dankbar zu sein, seien gute Gebetsübungen. Ihr Aufruf steht im Zeichen der evangelischen Fastenaktion „7 Tage Ohne“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ steht.
Ein ehrliches Gespräch mit Gott könne Vertrauen schenken und Raum schaffen, um Verantwortung abzugeben, erklärte Heinrich. Störende Dinge könne ein Betender auf diesem Weg in die Hände Gottes legen.
Jedoch sei das Beten „in unserer Gesellschaft - außer in Gottesdiensten - nahezu vollständig aus dem öffentlichen Leben verschwunden“, kritisierte Heinrich. Wenn überhaupt, beteten Menschen im Privaten, für sich alleine, zu Hause. „Wie sollen andere, die nicht schon von klein auf eine Gebetspraxis im familiären Kontext eingeübt haben, einen Zugang dazu finden, wenn es immer nur im stillen Kämmerchen stattfindet?“
Heinrich ist seit 2021 die bislang jüngste Vorsitzende der EKD-Synode. Die Organisatoren und Organisatorinnen der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ rufen jährlich dazu auf, während Fastenzeit von Aschermittwoch (2. März) bis Ostern (17. April) mehr Weite im Leben zu entdecken.