Berlin, Lima (epd). Nach der Ölkatastrophe vor der Küste von Peru hat die Regierung den Klimanotstand ausgerufen. Staatspräsident Pedro Castillo forderte am Donnerstag (Ortszeit) das spanische Erdölunternehmen Repsol auf, die volle Verantwortung für das Unglück und die Auswirkungen auf die Natur zu übernehmen, wie die Tageszeitung „La República“ berichtete. Es handele sich um die schwerste Umweltkatastrophe in der jüngsten Geschichte des Landes.
Am Wochenende waren rund 6.000 Barrel Öl beim Entladen eines Tankers an der Raffinerie La Pampilla nördlich der Hauptstadt Lima ausgelaufen. Repsol erklärte, das Unglück sei durch hohe Wellen nach einem Vulkanausbruch im Südpazifik vor Tonga ausgelöst worden. Das Energieunternehmen warf der Regierung Perus vor, keine Tsunami-Warnung herausgegeben zu haben.
Das ausgelaufene Öl hat rund 18.000 Quadratkilometer geschützter Gebiete mit einer Vielzahl von Vögeln und Pflanzen verschmutzt. Die Behörden sperrten drei Strände in der Nähe der Stadt Ventanilla. Castillo erklärte, die Regierung habe einen Ausschuss gebildet, um konkrete Maßnahmen zum Schutz von Natur und Bewohnern umzusetzen. Umweltminister Rubén Ramírez kündigte harte Sanktionen gegen Repsol an und warf dem Unternehmen vor, nicht schnell genug über das Unglück informiert zu haben. Damit sei Zeit verstrichen, um die Auswirkungen der Umweltkatastrophe einzudämmen. Die Staatsanwalt hatte Medienberichten zufolge angekündigt, Ermittlungen aufzunehmen.
Bereits 2013 kam es den Angaben zufolge zu einer Umweltkatastrophe an den Stränden von Ventanilla durch ausgelaufenes Öl der Raffinerie. La Pampilla ist die größte Raffinerie in Peru und deckt rund die Hälft des Kraftstoffverbrauchs des südamerikanischen Landes ab.