Stuttgart (epd). Die Rainfarn-Maskenbiene ist die Wildbiene des Jahres 2022. Sie erinnere auf den ersten Blick eher an eine kleine schwarze Wespe oder eine Ameise als an eine Biene, teilte am Donnerstag das Naturkundemuseum Stuttgart mit, das am Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ beteiligt ist. Die Rainfarn-Maskenbiene gehört zur Gattung der Maskenbienen, die in Deutschland 39 Arten umfasst. Maskenbienen zählen mit höchstens 9 mm Körpergröße zu den kleinen Vertreterinnen der Wildbienen-Fauna.
Die Tiere sind den Angaben zufolge schwarz gezeichnet mit verschiedenen weiß gefärbten Körperpartien und nur sehr spärlich behaart. Die weißen Gesichtsmasken, die vor allem bei den Männchen ausgeprägt sind, haben der Gattung ihren deutschen Namen eingetragen. Die Rainfarn-Maskenbiene fliegt von Ende Mai bis Ende August und besucht zum Pollensammeln ausschließlich Pflanzenarten aus der Familie der Korbblütler. Bevorzugt wird der Rainfarn beflogen.
Da die Weibchen keine „Bürsten“ an den Hinterbeinen oder am Bauch zum Pollentransport von der Blüte zum Nest haben, müssen sie eine andere Methode einsetzen: Sie verschlucken den Pollen und tragen ihn in ihrem Kropf zum Nest, wo er gemeinsam mit dem Nektar wieder ausgespuckt wird. Auch wenn „Hylaeus nigritus“ deutschlandweit und in den meisten Bundesländern nicht als gefährdete Art gilt, macht ihr doch die Verarmung des Blütenangebots sowohl in der offenen Landschaft wie auch in unseren Städten und Dörfern zu schaffen, erläuterte das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“, das seit 2013 jährlich eine Wildbienenart auswählt.