Berlin (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will das Artensterben als „zweite ökologische Krise neben der Klimakrise“ stärker ins Zentrum der Politik rücken. „Es geht um unsere Lebensgrundlagen - Wasser, Luft zum Atmen, Lebensmittel“, sagte sie laut Redemanuskript am Mittwoch im Bundestag in Berlin. Bis zu einer Million Arten seien innerhalb der kommenden Jahrzehnte vom Aussterben bedroht. „Sie werden fehlen und zwar in allererster Linie uns.“ Denn fruchtbare Äcker gebe es nicht ohne biologische Vielfalt: Pflanzen bräuchten Bestäuber, Hochwasserschutz benötige Auen, Klimaschutz brauche Moore und alte Wälder.
Lemke wies zugleich darauf hin, dass obwohl Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun der Klimaschutzminister ist, auch ihr Haus „Klima-Ressort“ bleibe, weil es den natürlichen Klimaschutz verantworte. Mit einem Aktionsprogramm wolle sie naturnahe Wälder und Moore stärken. Ferner werde ein Klimaanpassungsgesetz vorgelegt, das mehr Vorsorge gegen Auswirkungen der Erderwärmung ermögliche.