Berlin (epd). Die kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt“ und „Misereor“ haben in der aktuellen Debatte um die Nachhaltigkeit von Atomkraft und Erdgas vor zusätzlichen Konflikten in Entwicklungsländern gewarnt. Sie erklärten am Dienstag in Berlin, vor dem Hintergrund massiver Menschenrechtsverletzungen bei der Förderung von Uran und Gas dürften Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke im Taxonomie-Regelwerk der EU nicht mit einem grünen Anstrich versehen werden. Die Folgen solcher Entscheidungen träfen die Menschen, die schon heute am stärksten von den Folgen des Klimawandels wie Dürren und Überflutungen betroffen seien.
Von Nachhaltigkeit könne bei beiden Energieformen keine Rede sein, erklärten die Hilfswerke. Die Jagd nach fossilen und nuklearen Brennstoffen zu Lasten der lokalen Bevölkerung verschärfe Konflikte um Landrechte und Ressourcen. Stattdessen müsse man sich auf den Ausbau erneuerbarer Energien und die Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs konzentrieren.
Die EU-Kommission will Investitionen in Atomkraft - und Gaskraftwerke unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig auf dem Weg zur Klimaneutralität einstufen. Die Pläne waren am Neujahrstag bekannt geworden und sorgen seitdem für Kritik.