Berlin (epd). Nach einer Corona-bedingten Absage im vergangenen Jahr hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wieder Sternsinger im Berliner Schloss Bellevue empfangen. Vier Kinder aus dem Bistum Aachen überbrachten am Donnerstag, dem Dreikönigstag, dem Staatsoberhaupt und dessen Frau den Segen und sangen, wie es der katholische Brauch vorsieht, Weihnachtslieder. Die Sternsinger sammeln bei ihren Besuchen Spenden für einen guten Zweck. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Gesund werden - gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Sie will auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in, insbesondere im Sudan, aufmerksam machen.
Steinmeier dankte den Sternsingern für ihr Engagement. Sie stünden für Mitmenschlichkeit und für Hilfsbereitschaft über Generationen und Kontinente hinweg, sagte er laut Redemanuskript. Corona habe noch einmal besonders bewusst gemacht, wie kostbar Gesundheit und wie verwundbar Menschen seien. Die Pandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen träfen die jungen Menschen besonders hart, sagte er. Umso beeindruckender sei es, dass sich die Sternsinger in dieser Zeit für Kinder und Jugendliche aus Afrika einsetzten.
Die Sternsinger verkleiden sich traditionell als die heiligen drei Könige aus der Weihnachtsgeschichte. Deren Namen wurden als Caspar, Melchior und Balthasar übermittelt. Die Abkürzung des Segens, den sie an Haustüren anbringen, steht aber nicht für deren Initialen, sondern für „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus).
Das Dreikönigssingen wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Am Mittwoch war eine Sternsinger-Gruppe aus Hildesheim von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen worden.