Berlin (epd). Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat sich skeptisch zu einem schnellen Ausbau der Windenergie geäußert. Er sei nicht sicher, dass das Ziel erreicht werde, sagte Landsberg am Montag in Berlin, denn es gebe große Widerstände in der Bevölkerung gegen immer mehr Windräder. „Der Bund kann das nicht anordnen“, betonte Landsberg. Flächen für den Bau auszuweisen, sei Sache der Länder und Kommunen. Das werde nur gelingen, wenn man die Menschen überzeugen könne. „Da haben wir eine ganz lange Wegstrecke vor uns“, sagte Landsberg.
Um die Klimaziele zu erreichen, hat sich die Ampel-Koalition unter anderem darauf verständigt, zwei Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen auszuweisen. Bis 2030 sollen 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen. Der Städte- und Gemeindebund fordert in seinem Ausblick auf das Jahr 2022 ein Klimaschutzbeschleunigungsgesetz, um die Genehmigungsverfahren für Windräder und die Bürgerbeteiligung zu verkürzen und Ausgleichsmaßnahmen zum Schutz der Natur einzuschränken.
Um die Klimaziele zu erreichen, müssten pro Jahr 2.500 Windräder ans Netz gehen, erläuterten Landsberg und der Städtebund-Präsident Ralph Spiegler (SPD). Sie befürworteten die Ziele der Energiewende, sprachen zugleich aber von einem „gewaltigen Kraftakt“. Im vergangenen Jahr seien 400 Windräder in Betrieb gegangen. Die Ampel-Koalition will Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad bringen, was zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens führt, wonach die Erderwärmung 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter nicht überschreiten soll.