Genf (epd). Die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation wollen auf einer außerordentlichen Versammlung ab Montag einen neuen Pandemievertrag auf den Weg bringen. Die Weltgesundheitsversammlung solle die Aufnahme von Verhandlungen über ein neues Abkommen gegen zukünftige pandemische Bedrohungen wie Covid-19 beschließen, teilte die WHO in Genf mit.
Der Beschluss wird für Dienstag oder Mittwoch erwartet. Die Staaten hatten sich bereits vor Beginn der dreitägigen Sitzung in Genf auf einen Text geeinigt, der nur noch formal angenommen werden muss. Der Entwurf spricht von einer „Konvention, Übereinkunft oder anderem internationalen Instrument“ über ein gemeinsames Vorgehen im Falle einer neuen pandemischen Gefahr.
Deutschland unterstützt den neuen Vertrag, der eine Lücke in der internationalen Gesundheitsgesetzgebung schließen soll. Die formalen Verhandlungen sollen spätestens Anfang März beginnen. Genaue Inhalte der Pandemie-Konvention stehen noch nicht fest.
Deutschland und viele Länder verlangen einen besseren und transparenteren Datenaustausch als bei dem Covd-19-Ausbruch Ende 2019 in China. Laut Diplomaten stehen China, Russland und andere autoritär regierte Länder einem Vertrag mit starken Transparenzregeln skeptisch gegenüber.