Hamburg, Dresden (epd). Die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bedauert, eine Corona-Impfpflicht zunächst ausgeschlossen zu haben. Sie halte es für einen großen Fehler, dass eine solche Pflicht zu Beginn der Pandemie nicht erwogen wurde, sagte Köpping der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung „Die Zeit“. „Auch ich habe das getan, und ich bedauere das“, sagte sie.
Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie habe sie nicht. „Bei der schlechten Impfquote in Sachsen ist damit zu rechnen, dass wir auch im kommenden Jahr im Herbst mit Einschränkungen leben müssen“, sagte Köpping. Um dies zu verhindern, müsse die Haltung zur Impfpflicht überdacht werden.
Sachsen hatte am Mittwoch laut Robert Koch-Institut (RKI) mit 935,8 die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz und mit 57,7 Prozent die niedrigste Impfquote. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsrate wurde vom RKI für Sachsen mit 5,2 angegeben.
Seit Montag gelten in Sachsen wieder schärfere Corona-Regeln. Theater, Bars, Museen und Hotels sind geschlossen. Für Ungeimpfte gelten Kontaktbeschränkungen und in Regionen mit besonders hohen Inzidenzen auch nächtliche Ausgangssperren. Der Teil-Lockdown soll bis zum 12. Dezember dauern. Köpping hat nach eigenen Worten allerdings Sorge, dass diese drei Wochen nicht ausreichen werden.