Regensburger Christkindlmarkt-Veranstalter will gegen Verbot klagen

Regensburger Christkindlmarkt-Veranstalter will gegen Verbot klagen
23.11.2021
epd
epd-Gespräch: Gabriele Ingenthron

Regensburg (epd). Der Betreiber des „Romantischen Weihnachtsmarktes“ im Regensburger Schloss Thurn und Taxis will sich nicht mit der Schließung der Christkindlmärkte durch die bayerische Staatsregierung abfinden. Er werde juristische Schritten einleiten, kündigte Peter Kittel am Dienstag im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) an: „Man kann nicht einfach via Fernsehen über die Existenz von Leuten bestimmen.“ Das Vorgehen des Freistaats, ab Mittwoch alle Weihnachtsmärkte zu verbieten, hält er für „nicht rechtskonform“.

Nach Kittels Angaben war der Weihnachtsmarkt im Hof des Thurn- und Taxisschlosses am Dienstag noch geöffnet, der Ticket-Verkauf aber bereits geschlossen. Für Mittwoch (24. November) rechnet er mit der Schließung. Der Zustrom seit der Eröffnung vergangenen Donnerstag sei enorm gewesen, sagte Kittel, die Menschen hätten „ihre Solidarität mit Füßen bekunden“ wollen. In Zeiten vor Corona besuchten nach Angaben des Veranstalters etwa 300.000 Menschen aus ganz Deutschland den Markt - auch weil die Schlossherrin, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, sporadisch immer wieder über den Markt schlendert.

Kittel kritisierte: „Ich kann bei aller Liebe nicht verstehen, dass man Fußballspiele für unbedenklich hält, ungeimpfte Menschen in Einkaufszentren nicht reglementiert“. Gleichzeitig würden Weihnachtsmärkte, die nur Geimpfte reinlassen, geschlossen. Dies verschließe sich der Logik.

Anders als die meisten anderen Christkindlmärkte in Bayern ist der Schlosshof nur über wenige Eingänge erreichbar. Ein Sicherheitsdienst kontrolliere die Impf- und Genesenen-Nachweise auf dem großen Gelände, erläuterte Kittel, außerdem gebe es ein Hygienekonzept. Zudem verwies der Unternehmer auf ein „ausgesuchtes und diszipliniertes Publikum“, das einen hohen Eintritt für den Markt zahle.

Der Veranstaltungsunternehmer machte auch wirtschaftliche Gründe geltend. Er sei für 120 Kleinunternehmer-Existenzen in Form von Standbetreibern verantwortlich. Dazu kämen Zulieferer und Künstler, die unter Vertrag stünden. Auch Handel und Gastronomie lebten vom Markt im Schloss Emmeram, so Kittel.