Berlin (epd). Jeder Deutsche hat 2019 statistisch gesehen einen Rekordwert von 227,55 Kilogramm Verpackungsmüll verursacht. Damit liege Deutschland 50 Kilogramm über dem europäischen Mittelwert beim Pro-Kopf-Verbrauch von 177,38 Kilogramm, erklärte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf Zahlen des Umweltbundesamtes. Die Gesamtmenge an Verpackungsmüll von 18,91 Millionen Tonnen in 2019 stelle einen europäischen Spitzenplatz dar. Gegenüber dem Jahr zuvor nahm die Menge laut Umwelthilfe um nochmals 47.000 Tonnen Abfall zu.
Befeuert werde der Trend zu immer mehr Verpackungen durch Einweg-to-go-Produkte, den wachsenden Onlinehandel und immer kleinere Verpackungsgrößen, erklärte die Umwelthilfe. Sie forderte die Ampel-Parteien auf, schnellstmöglich gegenzusteuern. Hierfür seien die Einführung eines Abfallvermeidungsziels, die Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent und die Umlage der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen notwendig.
An einem gesetzlich festgeschriebenen Vermeidungsziel führe kein Weg mehr vorbei, hieß es. „Wenn Unternehmen nicht zur Vermeidung von Abfällen verpflichtet werden, dann tun sie es auch nicht“, sagte die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.