Burkau (epd). Auf einem früheren Gelände der sowjetischen Armee bei Bautzen haben Kirchgemeinden am Mittwoch einen Buß- und Bettagsgottesdienst gefeiert. Daran beteiligt waren evangelische und katholische Christinnen und Christen aus der sächsischen Region, wie der evangelisch-lutherische Pfarrer Marko Mitzscherling mitteilte. Mit der Aktion im Taucherwald nahe der Ortschaft Burkau wollten sie an die Bedrohung durch Kriege erinnern und ein friedvolles Zeichen setzen.
Mitzscherling rief in seiner Predigt zu einem respektvollen Umgang auf. Der Open-Air-Gottesdienst fand auf einer Betonfläche vor einem ehemaligen Bunker statt. Bis 1981 blieb der Taucherwald öffentlich zugänglich. Danach richtete die damalige Rote Armee im Sperrgebiet eine Raketenabschussbasis ein. Mitten im Wald wurden Abschussrampen, Bunker und Unterkunftsgebäude gebaut, die heute zum Teil noch zu sehen sind. Laut Gemeindeverwaltung Burkau wurden 1988 die ersten Mittelstreckenraketen demontiert und von einem nahegelegenen Bahnhof nach Transkaukasien verlegt.
Zwei Jahre später hätten erstmals wieder Forstleute das Waldgebiet betreten, hieß es. Die Soldaten verließen bis Mai 1992 den Taucherwald, seit 1995 gehört das Waldgebiet der Gemeinde Burkau. Jeweils am Buß- und Bettag findet seit Jahren ein Gottesdienst auf dem ehemaligen Militärgelände statt.