Berlin (epd). Ein Bündnis aus Umweltorganisationen, der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Ärzten fordert ein Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel. Böller und Raketen führten zu hoher Luftbelastung, schädigten Tiere, verschmutzten die Umwelt und sorgten für Überlastung von Einsatzkräften und Krankenhäusern, beklagte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Dienstag in Berlin.
Nur durch ein Verbot könne angesichts der anhaltenden Covid-19-Pandemie verhindert werden, dass Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhäuser überlastet werden. Dem Bündnis gehören neben der DUH und der Polizeigewerkschaft die Stiftung Vier Pfoten, das Deutsche Tierschutzbüro und Ärztevertreter an.
„Ich wünsche allen Mitmenschen rauschende Silvesterfeste - aber bitte ohne Silvester-Böllerei“, sagte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch. Das Ende der Böllerei zu Silvester sei überfällig. Die Luftbelastung mit Feinstaub zum Jahreswechsel trage zu Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
Das hohe Verletzungsrisiko und unkalkulierbare Brandgefahren seien gute Gründe genug, um Feuerwerk nur an bestimmten Orten zuzulassen, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek. Es gehe auch um die Sicherheit der Einsatzkräfte in dieser Nacht.
Der Bundesverband Pyrotechnik kritisierte die Forderung nach einem Böllerverbot. Dezentrale Feuerwerke im kleinen Kreis schafften ein pandemiekonformes und für alle zugängliches Gemeinschaftserlebnis. Der Deutschen Umwelthilfe wirft der Verband vor, mit Halbwahrheiten Nutzer von Feuerwerk in Misskredit zu bringen.