Lemgo (epd). Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, hat die Abweisung von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen scharf kritisiert. „Was sich zurzeit im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen abspielt und zuvor schon im Grenzgebiet zwischen Belarus und Litauen, ist himmelschreiendes Unrecht“, erklärte Arends in seinem Bericht vor der Lippischen Landessynode am Montag im nordrhein-westfälischen Lemgo. Der Tod von Menschen werde billigend in Kauf genommen. „Dazu dürfen wir nicht schweigen“, mahnte Arends.
Es sei ein Skandal, wie Europa immer weiter und immer mehr die Türen gegenüber Menschen verschließe, die auf dem Heimatkontinent der Genfer Flüchtlingskonvention, die in diesem Jahr 70 Jahre alt wurde, Zuflucht suchten, erklärte der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche. Illegale Zurückweisungen an den Grenzen, sogenannte Pushbacks, seien an den verschiedenen Außengrenzen der EU, im zentralen Mittelmeer, in der Ägäis, in Kroatien und an den Grenzen zu Belarus vielfach dokumentiert. Zudem werde die zivile Seenotrettung aktiv behindert.
Die Lippische Landeskirche ist mit rund 145.000 Mitgliedern die drittkleinste der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland.