Berlin (epd). Aus Sicht der Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat Deutschland bei der Weltklimakonferenz in Glasgow enttäuscht. Dass sich Deutschland keinem schnellen Abschied vom Verbrennungsmotor angeschlossen habe, sei „für eine so relevante Autonation ein extrem problematisches Zeichen“, sagte Neubauer dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). Schon in den vergangenen Jahren habe die Bundesrepublik versäumt, das zu tun, was laut dem Pariser Klimaabkommen erforderlich sei. Deutschland sei aber ein Vorbild, „ob wir das wollen oder nicht“.
Neubauer kündigte außerdem weitere Klimastreiks der Bewegung „Fridays for Future“ gegen die voraussichtliche neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP an. Alle drei Parteien hätten zugesagt, Krisen bewältigen zu wollen und für das Pariser 1,5-Grad-Ziel zu kämpfen. Bei den Koalitionsverhandlungen verhielten sich die Parteien aber, als sei Klimaschutz '„ein Nebenthema und höchstens ein Problem der Grünen“.
Die Klimaaktivistin sagte, natürlich könne Olaf Scholz (SPD) in der neuen Regierung sein Versprechen einlösen und Klimakanzler werden. Sie frage sich, was ihn daran hindere. Eigentlich stünden die Menschen, die Industrie und die Unternehmen hinter diesem Vorhaben.