Müntefering wirbt für mehr Miteinander gegen Generationenkonflikte

Müntefering wirbt für mehr Miteinander gegen Generationenkonflikte
12.11.2021
epd
epd-Gespräch: Lothar Veit

Hannover (epd). Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Franz Müntefering, wirbt dafür, dass sich mehr Menschen aller Generationen an den demokratischen Prozessen beteiligen. „Demokratie ist eine Lebensform und nicht nur Sache des Staates. Die Menschen selbst müssen die Solidarität realisieren“, sagte der ehemalige SPD-Chef und Vizekanzler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Parteien wie die AfD arbeiteten hingegen gezielt gegen die Demokratie. „Da muss man jetzt aufpassen.“

Müntefering äußerte sich mit Blick auf den 13. Deutschen Seniorentag, der vom 24. bis 26. November in Hannover stattfindet. In mehr als 100 Einzelveranstaltungen geht es dort um Fragen des Älterwerdens und auch um Generationenkonflikte etwa im Umgang mit der Corona-Pandemie oder dem Klimawandel.

Bei Corona sei ein entscheidender Fehler gemacht worden, als zunächst gesagt wurde, vor allem die Alten seien betroffen und müssten geschützt werden. „Im Verlauf der Pandemie wurde deutlicher: Das trifft alle Generationen und ganz besonders die Familien“, sagte Müntefering.

Beim Thema Klimawandel müsse die Tatkraft der Heranwachsenden in wirkungsvolle Bahnen gelenkt werden. So rate die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen jugendlichen Klimaschützern dazu, einer Partei beizutreten oder selbst eine zu gründen, sagte Müntefering: „Geht in die Parlamente und versucht, auf dem Weg der demokratischen Willensbildung eure Vorstellungen durchzusetzen.“