Düsseldorf (epd). Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace wird der Rhein zwischen Bonn und Düsseldorf weiterhin mit Mikroplastik verschmutzt. In sieben Wasserproben aus dem Flussabschnitt seien durchschnittlich 0,63 fabrikneue Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser gefunden worden, teilte Greenpeace am Donnerstag mit. Damit sei die Belastung durch Mikroplastik weiterhin in etwa so hoch wie bei Proben, die im Herbst 2020 für einen umfangreicheren Report über die Belastung des Rheins mit Mikroplastik genommen wurden.
Besonders stark stieg die Belastung durch Mikroplastik laut der aktuellen Untersuchung von Greenpeace im Bereich des Chemparks Dormagen an. Auch in mehreren Bodenproben sei die Verschmutzung durch Mikroplastik festgestellt worden.
Unter der Annahme, dass die Konzentrationen an Mikroplastikpartikeln über den Tagesverlauf und aufgrund der Durchmischung durch die starke Strömung des Rheins annähernd gleich bleibt, betrage die tägliche Fracht Richtung Nordsee grob geschätzt 125 Millionen Plastikpartikel. „Dass sich seit Jahren nichts an der Mikroplastikverschmutzung im Rhein ändert, ist unverantwortlich“, sagte die Greenpeace-Umweltwissenschaftlerin Daniela Herrmann. Das NRW-Umweltministerium müsse "endlich feststellen, woher die Mikroplastikpartikel im Rhein stammen und die Verschmutzung beenden”.
Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen den Angaben zufolge Plastikteilchen sowie Fragmente, Fasern und kleinste Plastikkügelchen. "Jedes Plastikpartikel in der Umwelt ist eines zu viel. Im Sediment kann es Lebewesen wie Würmern oder Schnecken schaden und über die Nahrungskette das gesamte Ökosystem gefährden”, sagte Herrmann. Mikroplastik sei schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen.