Glasgow (epd). China und die USA wollen im Kampf gegen die Erderwärmung stärker zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung schlossen die beiden größten Treibhausgasproduzenten am Mittwochabend auf dem UN-Klimagipfel in Glasgow, wie der chinesische Klima-Beauftragte Xie Zhenhua mitteilte. Damit wolle man zum Erfolg der Konferenz beitragen. Die Annäherung gilt als überraschend, unter anderem weil geopolitische Spannungen das Verhältnis beider Länder belasten.
Laut dem US-Klimagesandten John Kerry hatten Unterhändler beider Seiten seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden im Februar in mehr als 30 Treffen die Erklärung erarbeitet. Sie sei ein Fahrplan zu einer besseren Zusammenarbeit in einem entscheidenden Jahrzehnt. Washington und Peking stimmten darin überein, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft beschleunigt werden müsse.
Wie der chinesische Klimabeauftragte Xie erläuterte, bekräftigen beide Seiten in der Erklärung das Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen. Man sei sich darin einig, dass dazu die Klimaschutzanstrengungen in den 2020er Jahren intensiviert werden müssten. Beide Länder erkennen laut Xie an, dass zwischen den bisherigen Klimaschutzzusagen und den Pariser Zielen eine Lücke klafft.
Als Felder des intensiveren Austauschs und der Kooperation nannte Xie unter anderem den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Reduktion des Treibhausgases Methan, Dekarbonisierung und Waldschutz. Zur weiteren Besprechung der Maßnahmen werde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Der Klimagipfel in Glasgow mit Delegierten aus mehr als 190 Ländern endet offiziell am Freitag.