Glasgow (epd). Der deutsche Umweltstaatsekretär Jochen Flasbarth sieht Fortschritte bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Die britische Präsidentschaft habe zu einem frühen Zeitpunkt einen Entwurf für eine politische Schlusserklärung präsentiert, der einen „Geist“ verstärkter Ambitionen atme, erklärte Flasbarth am Mittwoch in Glasgow. Der Klimagipfel mit Delegierten aus mehr als 190 Staaten endet offiziell am Freitag.
Unter anderem lobte der deutsche Chef-Verhandler, dass das Dokument die Notwendigkeit einer CO2-Reduktion von 45 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010 nenne, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Positiv sei zudem, dass der Entwurf die Staaten zum beschleunigten Kohleausstieg auffordere. Eine solche Vorgabe gab es bislang in keinem Beschluss einer Klimakonferenz.
Hingegen kritisierte Flasbarth, dass der Entwurf nicht ausdrücklich die großen Treibhausgasproduzenten - also die G20-Staaten - in die Pflicht nehme, stärker ihren CO-Ausstoß zu mindern. Die EU und die USA hätten ihre Klimaziele deutlich angehoben, andere große Emittenten aber noch nicht, erklärte er unter anderem mit Blick auf China.
Neben dem übergeordneten Abschlusspapier wird an weiteren Beschlüssen zur technischen Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gearbeitet. Auch hierfür liegen laut Flasbarth Texte vor, die aber noch mehrere offene Punkte haben. Bei diesen Verhandlungen geht es unter anderem um Regeln zum Emissionshandel oder um die Berichtspflichten für die Klimaschutzanstrengungen der Staaten.