Bonn, Berlin (epd). Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hätte nach eigener Einschätzung rückblickend eine bessere Klimapolitik machen können. „Ich war eigentlich immer dran. Und trotzdem kann ich heute nicht sagen, das Ergebnis ist schon befriedigend“, sagte Merkel der Deutschen Welle (DW) am Sonntagabend. Der deutsche Fahrplan für den Ausstieg aus der Steinkohle stehe zwar, es gebe aber dennoch Kritik am Tempo.
Die UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow habe schon einige Ergebnisse gebracht, sagte die Bundeskanzlerin. „Aber aus der Perspektive junger Leute geht es berechtigterweise immer noch zu langsam.“ Merkel erklärte: „Und dann sage ich den jungen Leuten: Sie müssen Druck machen.“
Die Berichte des Klimarates IPCC seien in den vergangenen Jahren „immer warnender und immer bedrohlicher geworden“, räumte Merkel ein. „Wir müssen wieder den wissenschaftlichen Einschätzungen folgen, und das heißt eben sehr nah bei 1,5 Grad Erderwärmung bleiben.“ Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht.