Berlin (epd). Mit einem Gottesdienst im St. Petri Dom in Bremen hat am Sonntag die Jahrestagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. Vor Ort versammelte sich nur ein kleiner Teil der Teilnehmenden, darunter das Präsidium des Kirchenparlaments. Wegen eines positiven Corona-Tests bei einem Teilnehmer einer vorbereitenden Sitzung war die Präsenztagung am Freitag kurzfristig abgesagt und zur digitalen Sitzung umgeplant worden. Viele Synodale reisten wieder ab oder gar nicht erst an.
Die Synode soll in den kommenden Tagen einen neuen Rat und auch die Nachfolge für den Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm wählen. Er kandidiert nicht erneut.
In der Predigt im vom ZDF übertragenen Eröffnungsgottesdienst forderte der leitende Geistliche der Bremer Kirche, Schriftführer Bernd Kuschnerus, mehr Einsatz für den Frieden. Es gebe immer mehr Streit und Krieg. „Allein die Zahl der Kriege ist im Jahr 2020 von 15 auf 21 gestiegen, die der gewaltsamen Krisen von 158 auf 180“, sagte er unter Berufung auf das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung. Ständig würden immer raffiniertere Waffensysteme entwickelt. „Doch wir brauchen nicht immer intelligentere Waffen“, sagte Kuschnerus: „Wir brauchen eine intelligente Menschlichkeit.“
Für Sonntag stand nach dem Gottesdienst der letzte Bericht des Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm auf der Tagesordnung. Am späten Nachmittag sollten sich dann die Kandidatinnen und Kandidaten für die neue Amtsperiode vorstellen. Der Rat soll am Dienstag neu gewählt werden, der oder die neue Ratsvorsitzende am Mittwochvormittag. Zudem steht für Montag der Stand der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche auf der Tagesordnung.