Flasbarth fordert "mehr Geschwindigkeit" bei Klimagipfel

Flasbarth fordert "mehr Geschwindigkeit" bei Klimagipfel

Glasgow (epd). Bei den UN-Verhandlungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sind nach den Worten des deutschen Umweltstaatssekretärs Jochen Flasbarth mehrere Punkte strittig. Dies gelte unter anderem für die Gespräche über Berichtspflichten und über Regeln für einen grenzüberschreitenden Emissionsrechtehandel, sagte Flasbarth am Freitag zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Glasgow .

„Trotz aller konstruktiver Fortschritte, die wir in den Verhandlungsräumen spüren, müssen wir bei allem noch mehr Geschwindigkeit aufnehmen“, erklärte er. Einigkeit sei bei diesen Themen noch nicht erzielt. Mit Blick auf den Emissionshandel sagte Flasbarth, die Verhandlungen seien „durchaus schwierig“, im Vergleich zu vergangenen Konferenzen aber scheine eine Lösung möglich. „Wir müssen vor allem dafür sorgen, dass es keine Doppelanrechnung von Emissionsminderungen gibt“, betonte er. Beim letzten Klimagipfel 2019 hatte einige Länder - allen voran Brasilien - darauf gepocht, CO2-Zertifikate ausgeben zu können, die sie sich gleichzeitig auf die eigene Klimabilanz anrechnen können.

Als Erfolg der ersten Verhandlungswoche hob Flasbarth hervor, dass es „ein Feuerwerk“ an Ankündigungen für sehr konkrete Klimaschutzprojekte gegeben habe. Unter anderem verwies er auf die Erklärung von mehr als 110 Ländern, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen, und eine Initiative zur Reduzierung von Methan. Diese Initiativen seien außerhalb des offiziellen Verhandlungsstrangs angekündigt worden, aber von „sehr sehr großer Relevanz für die Minderungen der Emissionen in dieser Dekade“.

Bislang gelten die Ziele, die sich die Staaten für die CO2-Reduktion bis 2030 gesetzt haben, als unzureichend, um die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Das Abkommen sieht vor, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Beim Glasgower Gipfel verhandeln Vertreter aus mehr als 190 Staaten noch bis Ende kommender Woche.