Genf (epd). Der Klimawandel droht den weltweiten Hunger laut den UN „exponentiell“ zu verschärfen. Steigende Temperaturen hätten einen dramatischen Effekt auf die Produktion und Bereitstellung von Lebensmitteln, warnte das Welternährungsprogramm (WFP) der UN am Freitag in Genf.
Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels am Sonntag in Glasgow skizzierte das WFP die Folgen eines Temperaturanstiegs im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um zwei Grad Celsius. Dann würden zusätzliche 189 Millionen Menschen hungern. Ein Plus von vier Grad Celsius würde zusätzliche 1,8 Milliarden Menschen hungern lassen.
Das WFP verlangte von den Ländern, auf dem Klimagipfel mutige Maßnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung einzuleiten. Das international vereinbarte Ziel, den Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist laut den UN jedoch immer schwerer zu erreichen.
Den Abgaben nach verursachten extreme Wetterlagen die meisten Hungerkrisen im vergangenen Jahr. Stürme, Überschwemmungen und Dürren zerstören Anbauflächen, Ernten und Viehbestände. Derzeit hungern laut WFP mehr als 800 Millionen Menschen, 270 Millionen in einer schweren Form. Die Brennpunkte der Hungerkrise finden sich vor allem in Ländern des globalen Südens wie Haiti, Mosambik oder Afghanistan.