Hamburg (epd). Der Astronom von Queen Elisabeth II. rechnet damit, dass die Forschung schon in naher Zukunft mehr über die mögliche Existenz von Außerirdischen herausfinden wird. „Ich denke, dass wir in zehn oder zwanzig Jahren wissen werden, ob Leben, gleich welcher Art, im Weltall u?blich ist oder nicht“, sagt der 79 Jahre alte Martin Rees der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“: Ob die Menschheit unbedeutend sei oder nicht, ha?nge „von der Frage ab, ob es im All sonst noch irgendwo intelligentes Leben gibt“.
Es sei nur eine Vorstellung, dass „Aliens grün sind oder Augen auf Stielen haben. In Wirklichkeit wissen wir nicht, ob Beine vonnöten sind oder Symmetrie im Körperaufbau“, fügte der Brite Rees hinzu: „Wir sollten weiter auf dem Mars oder auf Europa, einem Jupitermond, nach Leben suchen. Dort werden wir aber vermutlich kein intelligentes Leben finden, eher Mikroorganismen.“
Es sei gut mo?glich, „dass es nur hier auf der Erde Wesen gibt, die sich ihrer selbst und ihrer Geschichte bewusst sind“, räumte der Professor ein: „Wa?ren wir die Einzigen, wa?ren wir unwahrscheinlich wertvoll.“ Wenn die Sonne in einigen Milliarden Jahren erlischt, könne es zwar noch intelligentes Leben geben: „Aber ich glaube, das werden keine Menschen sein.“
Mit Blick auf Religion und Kirche sagte der königliche Astronom, „was Gott betrifft, so sage ich immer: Ein Atom ist schon schwer zu verstehen, daher halte ich es fu?r unwahrscheinlich, dass irgendjemand ein komplettes Versta?ndnis irgendeines Teils der Realita?t besitzt.“ Die Menschen könnten die Wirklichkeit nur metaphorisch verstehen. Rees wurde 1995 von der Queen zum „Astronomer Royal“ ernannt.