Berlin (epd). Die 406 im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge und Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ dürfen auf Sizilien an Land gehen. „Nach tagelangem Warten haben uns die italienischen Behörden Pozzallo als Hafen zur Ausschiffung zugewiesen“, teilte die Organisation Sea Watch am Freitag auf Twitter mit. Damit endet auch für die mehr als 150 Kinder und Minderjährige an Bord das Warten.
Die Crew der „Sea-Watch 3“ hatte am Sonntag und Montag bei sieben Rettungseinsätzen insgesamt 412 Menschen vor der libyschen Küste im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Mehrere Menschen durften das Schiff in den vergangenen Tagen wegen gesundheitlicher Probleme verlassen, darunter zwei schwangere Frauen.
In der Vergangenheit mussten private Seenotretter oft tagelang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens in Europa warten. Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die auf der Überfahrt nach Europa häufig in Seenot geraten.
Einzig private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Mittelmeer mindestens 1.530 Menschen zu Tode gekommen oder gelten als vermisst.