Frankfurt a.M. (epd). Das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ hat vor der libyschen Küste 412 Migrantinnen und Migranten aus Seenot gerettet. Die Menschen seien am Sonntag und Montag bei sieben Rettungseinsätzen an Bord genommen worden, teilte die Organisation Sea-Watch mit.
Am Montagnachmittag teilte die Organisation auf Twitter mit, man habe in zwei Einsätzen weitere Menschen aus einem überladenen Schlauchboot und einem Holzboot in Seenot gerettet und an Bord der „Sea-Watch 3“ gebracht. Zunächst waren am Sonntag bei zwei Einsätzen 120 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Am frühen Montagmorgen seien 202 Personen von drei Booten gerettet worden, schrieb die deutsche Organisation Sea-Watch in der Nacht zum Montag bei Twitter.
Beim Einsatz des Flugzeuges „Seabird“ sei die Crew zudem Zeugin von zwei sogenannten Pullbacks durch die umstrittene libysche Küstenwache geworden. Dabei werden Menschen zur Rückkehr an Land gedrängt.
Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettung für Migranten aus Afrika, die auf der gefährlichen Überfahrt nach Europa häufig in Seenot geraten. Einzig private Organisationen halten mit verschiedenen Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.361 Menschen ums Leben gekommen.