Berlin (epd). Die Klimabewegung „Fridays for Future“ ruft für Freitag zum nächsten weltweiten Aktionstag auf. In Deutschland wollen die Aktivistinnen und Aktivisten unter dem Motto #IhrLasstUnsKeineWahl zentral in Berlin demonstrieren, kündigte die Bewegung am Montag an. Hierfür werde aus knapp 50 Orten bundesweit die Anreise mit Bussen in die Hauptstadt organisiert. Mit den erneuten Protesten wollen die Klimaaktivisten den Druck auf SPD, Grüne und FDP in den Koalitionsverhandlungen erhöhen.
„Die Ergebnisse der Sondierungen zeigen, dass eine Ampel-Koalition die 1,5-Grad-Grenze ohne den massiven Druck aus der Gesellschaft nicht einhalten wird“, heißt es in der Ankündigung des Protestes. Mit ihren bisherigen Kompromissen entschieden sich die drei Parteien klar gegen den radikalen Politikwechsel, der für das Abwenden der Klimakatastrophe notwendig wäre. „Ohne Maßnahmen zum Klimaschutz, die über die Wahlprogramme hinausgehen, kann Deutschland seiner internationalen Verantwortung in der Klimakrise nicht gerecht werden”, sagte “Friday for Future"-Sprecherin Christina Schliesky.
Der Klimastreik im Berliner Regierungsviertel ist den Angaben zufolge zugleich Auftakt von mehrtägigen Veranstaltungen eines „Bündnisses Gerechtigkeit“. Bis zum 29. Oktober sind unter anderem Blockaden von „Ende Gelände“ und „Extinction Rebellion“ geplant. Am kommenden Sonntag wird zudem zu einer bewegungsübergreifende Demonstration für eine soziale und ökologische Transformation von „Solidarisch geht anders“ nach Berlin eingeladen.
An der jüngsten großen Klimademonstration von „Fridays for Future“ zwei Tage vor der Bundestagswahl am 24. September hatten sich bundesweit Zehntausende Menschen beteiligt. Der Protest in Berlin wurde von der „Fridays for Future“-Gründerin und schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg angeführt.